Jorge Martín, der amtierende Weltmeister, zeigt nach einer unglaublichen Leistung beim Großen Preis von Ungarn in der vergangenen Woche wieder Anzeichen seiner alten Stärke. Es war erst sein drittes Rennen seit seiner Rückkehr von einer langen Verletzungspause, und doch schaffte er es, von Startplatz 16 aus einen starken vierten Platz auf dem neuen Balaton Park Circuit zu erreichen. Außerdem fuhr er die schnellste Runde des Rennens.

Nach dem Rennen gab Martín zu, dass er sich zeitweise zurückhielt, um ein solides Ergebnis zu erreichen und keinen Sturz zu riskieren : "Heute habe ich das Gefühl, dass ich zurück bin... Ich konnte 26 Runden lang eine starke Pace fahren", sagte er gegenüber MotoGP.com und lobte sowohl seine körperliche Verfassung als auch die knifflige Natur der Strecke.

Er fügte nachdenklich hinzu: "Ich hätte auf das Podium fahren können und wäre gestürzt. Also ziehe ich es vor, Vierter zu werden und mir eine solide Basis für die Zukunft zu schaffen."

Seine Denkweise scheint auf Geduld gegründet zu sein, aber er bleibt im MotoGP.com-Interview optimistisch: "Vielleicht stehe ich im nächsten Rennen auf dem Podium. Oder kämpfe um den Sieg... Ich werde 100 Prozent geben."

Trotz eines steinigen Starts in das Jahr, der Verletzungen und Vertragsstreitigkeiten beinhaltete, fühlt sich Martín nun bei Aprilia gut aufgehoben. Er beschrieb, wie die schnellen Verbesserungen des Teams zur Mitte des Rennens im Balaton Park ihn "wirklich überrascht" haben, ein Zeichen dafür, dass beide Seiten endlich wieder auf einer Wellenlänge sind.

Er sprach mit MotoGP.com auch darüber, wie viel es bedeuten würde, Rennen zu gewinnen, besonders mit Aprilia. Er drückte es so aus: "Die Herausforderung, Aprilia zum Sieg zu führen, gibt mir viel mehr Motivation und Freude als nur Rennen zu gewinnen. Der Tag, an dem ich mit Aprilia gewinne, wird also fantastisch sein."

Auf der anderen Seite hatte der Balaton Park Circuit seine Kritiker. Viele nannten ihn eng, schwierig zum Überholen und sogar potentiell unsicher wegen der engen Schikanen und der begrenzten Auslaufzonen. Aber Martín trotzte den Erwartungen und sagte glücklich zu MotoGP.com: "Ich liebe es... Ich habe 12 Fahrer überholt!".

Mit Blick auf die Zukunft kommt Martins Rückkehr zur Form zur rechten Zeit. Der GP von Ungarn war auch von dramatischen Zwischenfällen geprägt, darunter der schwere Sturz von Enea Bastianini, der weitere Sicherheitsbedenken aufkommen ließ, während Marc Márquez seine Dominanz mit einem siebten Doppelsieg in Folge im Sprintrennen fortsetzte

Doch Martins Genesung und Beständigkeit könnten diese Dominanz zunehmend in Frage stellen. Der vierte Platz und die schnellste Runde sind seine beste Leistung seit seiner Rückkehr und ein klares Signal: Der 'Martinator' ist bereit, wieder zu kämpfen.