Vor dem High Court in London findet derzeit ein Gerichtsverfahren wegen des "Crashgate"-Skandals in der Formel 1 von 2008 statt, bei dem Felipe Massa eine Entschädigung fordert und behauptet, die Kontroverse habe ihn den Weltmeistertitel gekostet.

Der ehemalige Ferrari-Pilot verlor die Weltmeisterschaft 2008 um einen einzigen Punkt an Lewis Hamilton nach dem berüchtigten Großen Preis von Singapur, bei dem Nelson Piquet Jr. von Renault absichtlich einen Unfall baute, um seinem Teamkollegen Fernando Alonso zum Sieg zu verhelfen.

Massa argumentiert, dass das Formel-1-Management, die FIA und der ehemalige F1-Boss Bernie Ecclestone von dem Vorfall wussten, aber damals nicht gehandelt haben. Laut Massas Anwaltsteam hätte eine ordnungsgemäße Untersuchung im Jahr 2008 dazu führen können, dass das Ergebnis des Rennens geändert oder annulliert worden wäre - und ihm somit den Titel beschert hätte.

Der Brasilianer, der zwischen 2002 und 2017 in der Formel 1 gefahren ist, fordert 64 Millionen Pfund Schadensersatz. Sein Fall wird von Rechtsanwalt Nick De Marco KC und der Anwaltskanzlei Debevoise & Plimpton bearbeitet.

Ecclestone hat Massas Ansprüche zurückgewiesen und darauf bestanden, dass es unmöglich ist, das Ergebnis eines Rennens, das mehr als ein Jahrzehnt zurückliegt, neu zu schreiben. Ecclestone wird von Herbert Smith Freehills vertreten, während die Formel 1 von K&L Gates und die FIA von Horwich Farrelly rechtlich beraten wird.

Die Anhörung begann am Dienstag unter dem Vorsitz von Mr. Justice Jay. Das Gericht wird drei Tage lang prüfen, ob Massas Klage eine realistische Aussicht auf Erfolg hat, nachdem die Beklagten die Abweisung der Klage beantragt hatten.