Christian Horners langer Weg bei Red Bull ging in diesem Sommer nach 20 Jahren im Team zu Ende. Er war seit den Anfängen von Red Bull in der Formel 1 dabei und half, das Team zu einem der erfolgreichsten in der Geschichte des Sports zu machen. Doch im Juli endete seine Zeit dort, als er von seinem Posten als CEO und Teamchef entbunden wurde.

Einen Monat später, im August, strich Red Bull ihn offiziell aus den Firmenunterlagen. Kurz darauf stimmte Horner einer Abfindung in Höhe von 52 Millionen Pfund zu. Berichten zufolge verzichtete er sogar auf einen Teil dieses Geldes, damit er seinen Gartenurlaub verkürzen konnte. Dies bedeutete, dass er eher früher als später mit anderen Formel-1-Teams sprechen konnte.

Seit seinem Abgang ist Horner nicht ruhig geblieben. Laut Aston-Martin-Teamchef Andy Cowell "hat Horner bei so ziemlich jedem Teambesitzer angerufen", was zeigt, dass er unbedingt in die Formel 1 zurückkehren und eine neue Herausforderung finden will. Unter all den möglichen Teams scheint Ferrari dasjenige zu sein, über das die meisten Leute sprechen. Der ehemalige F1-Pilot Johnny Herbert glaubt, dass Horner perfekt zu dem italienischen Team passen würde. Herbert sagte: "Die erste Wahl muss Ferrari sein. Sie haben alle Zutaten, die sie brauchen. Sie waren nur noch nicht in der Lage, sie zusammenzubringen."

Ferraris aktuelle Saison ist voller Frustration. Selbst mit der Ankunft von Lewis Hamilton, von dem man sich Hoffnung und Erfahrung versprach, hat das Team kein einziges Rennen gewinnen können. Während Red Bull und Mercedes sich weiter verbessert haben, ist Ferrari zurückgefallen und riskiert nun den vierten Platz in der Konstrukteursmeisterschaft. Teamchef Fred Vasseur erhielt vor der Sommerpause einen neuen Vertrag, aber es bleibt fraglich, ob er die richtige Person ist, um Ferrari wieder an die Spitze zu führen. Das italienische Team hat das Talent, die Ressourcen und zwei starke Fahrer in Hamilton und Charles Leclerc, aber es hat sich schwer getan, das Potenzial in Ergebnisse umzusetzen

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Johnny Herbert glaubt, dass Horner derjenige sein könnte, der den Unterschied ausmacht. Er ist der Meinung, dass Horner ein besonderes Talent dafür hat, ein erfolgreiches Umfeld zu schaffen und Menschen zusammenzubringen: "Wie bei allem muss man in der Lage sein, das richtige Personal anzuziehen, um die Chance zu haben, das schnellste Auto zu haben", erklärte Herbert: "Ich bin mir sicher, dass es einen Vorstoß gab, Adrian Newey zu verpflichten, und vielleicht hätte es einen größeren Vorstoß geben sollen, damit das passiert. Ich mag Fred Vasseur sehr, aber vielleicht muss man jemanden holen, der in der Lage war, eine Erfolgsformel zu entwickeln. Und das könnte auf Christian Horner hindeuten."

Herbert sprach auch darüber, wie Horner Red Bull geholfen hat, eine dominante Kraft zu werden, indem er dem legendären Autokonstrukteur Adrian Newey die Freiheit gab, seine beste Arbeit zu machen: "Adrian verließ McLaren und ging zu Red Bull, wo ihm Christian die Freiheit gab", sagte Herbert: "Er schuf die Umgebung, in der Newey atmen und sich entfalten konnte. Wenn man Adrian frei und leicht atmen lässt, holt man das Beste aus ihm heraus."

Seiner Meinung nach ist es genau das, was Ferrari fehlt, eine Führungspersönlichkeit, die das Team vereinen und eine Atmosphäre des Vertrauens und der Kreativität schaffen kann. "Sie haben die Fahrer, da gibt es keinen Zweifel", fuhr Herbert fort, "sie haben wahrscheinlich viele ihrer Fehler aus der Vergangenheit überwunden, wie schlechte Boxenstopps und schlechte Strategien. Aber die reine Geschwindigkeit des Autos ist nicht da. Man braucht also jemanden, der die richtigen Leute einstellt und ihnen die Freiheit gibt, ihren Job richtig zu machen.

Ich weiß, dass Fred vor kurzem einen neuen Vertrag unterschrieben hat", sagte Herbert, "aber wenn es nächstes Jahr wirklich wieder schlecht läuft und sie immer noch in der gleichen Position sind wie in den letzten paar Jahren, dann muss etwas geschehen". Mit seiner Erfahrung, seinem Erfolg und seiner nachgewiesenen Fähigkeit, Champions aufzubauen, könnte er derjenige sein, der das berühmte rote Team wieder zu Ruhm und Ehre führt.