Das Talent von Pedro Acosta stand nie in Frage. Seitdem er in die MotoGP eingestiegen ist, hat der junge Fahrer Momente der Brillanz gezeigt, die viele glauben lassen, dass er ein zukünftiger Weltmeister ist. Doch während sich die Saison 2025 dem Ende zuneigt, wächst im Fahrerlager das Gefühl, dass der KTM-Pilot eher durch seine Maschine als durch sein Können gebremst wird.

Der spanische Fahrer Acosta hat bereits mehr Konstanz erreicht, als es einigen Fahrern in den letzten Jahren gelungen ist. Nachdem er zu Beginn der Saison zu viele Fehler zugegeben hatte, hat er schnell gelernt und ist nun einer der zuverlässigsten Fahrer unter den ersten Fünf. Sein zweiter Platz beim Großen Preis von Malaysia, wo er sich mit Francesco Bagnaia duellierte, war ein Beweis dafür, wie sehr er sich entwickelt hat.

Trotz dieser starken Ergebnisse steht der erste MotoGP-Sieg noch aus. Acosta liegt derzeit auf dem fünften Platz in der Meisterschaft und hat fast doppelt so viele Punkte gesammelt wie sein Teamkollege Brad Binder. Aber obwohl sein Speed offensichtlich ist, bleibt die RC16 von KTM einen Schritt hinter den führenden Ducatis und Aprilias zurück.

Eine Person, die Acostas Frustration besser versteht als die meisten anderen, ist KTM-Testfahrer Pol Espargaró. Da er selbst für die österreichische Marke gefahren ist, weiß Espargaró genau, womit der junge Fahrer zu kämpfen hat.

"Es ist schwierig zuzusehen", gab Espargaró in einem Interview für MotoGP.com in Sepang zu. "Pedro macht alles richtig. Er ist schnell, clever und konstant. Aber im Moment lässt ihn das Motorrad nicht um Siege kämpfen. Wäre er auf einer anderen Maschine unterwegs, wäre er sicher schon ein Rennsieger."

Die KTM-Ingenieure haben unermüdlich daran gearbeitet, die Lücke zu schließen, aber das Niveau in der MotoGP ist höher denn je. Ducati dominiert immer noch, Aprilia hat einen großen Schritt nach vorne gemacht und sogar Honda zeigt nach einigen schwierigen Jahren erste Anzeichen der Erholung. Das bedeutet, dass die KTM-Fahrer oft am Limit fahren müssen, um mithalten zu können, und manchmal ist das nicht genug.

Inzwischen haben andere junge Fahrer ihre ersten Siege errungen. Fermin Aldeguer holte seinen ersten Sieg in Indonesien, und Raul Fernandez folgte mit einem Triumph in Australien. Für Acosta könnte es leicht frustrierend sein, den jungen Fahrern beim Feiern zuzusehen.

"Ich verliere nicht den Fokus", sagte Acosta in einem Interview nach dem Rennen für MotoGP.com. "Ich weiß, dass mein Moment kommen wird. Im Moment lerne ich jedes Rennen, werde präziser und verbessere mich in jedem Bereich. Wir wissen, was uns fehlt und das Werk arbeitet daran, uns etwas mehr zu geben. Ich muss nur bereit bleiben."

Es ist diese Reife, die viele im Fahrerlager beeindruckt hat. Acosta ist nicht einfach nur schnell, er ist nachdenklich, analytisch und geduldig.

Wenn KTM ein Motorrad liefern kann, das mit den Spitzenreitern mithalten kann, zweifelt kaum jemand daran, dass Acosta bald auf der obersten Stufe des Podiums stehen wird.