MotoGP-Pilot Fabio Di Giannantonio glaubt, dass der aktuelle Rennkalender zu voll ist und die Fahrer über ihre Grenzen bringt. Er sagt, dass die große Anzahl an Rennen und die langen Reisetage es für die Fahrer schwieriger machen, fit und gesund zu bleiben.

Die MotoGP-Saison 2025 war mit 22 Grands Prix die längste aller Zeiten. Neue Rennen wurden in Ungarn hinzugefügt, während Veranstaltungen in der Tschechischen Republik und Argentinien zurückkehrten. Da 2023 zu jedem Rennwochenende Sprintrennen hinzukamen, treten die Fahrer nun zweimal pro Wochenende an, was insgesamt 44 Rennen in einer Saison bedeutet.

In der Vergangenheit hatten die MotoGP-Saisons weniger als 20 Rennen. Dieser große Anstieg hat das Leben der Fahrer sowohl auf als auch neben dem Motorrad verändert.

Di Giannantonio erklärte, dass der volle Zeitplan fast keine Zeit für ein ordentliches Training lässt.

"Es gibt zu viele Rennen und zu viele Reisetage", sagte er zu Motorsport.com. "Der Körper spürt das. Zu Beginn des Jahres, vielleicht im Januar, trainiert man viel, aber während der Saison kann man nur versuchen, sein Niveau zu halten. Es ist normal, dass die Fitness ein wenig nachlässt."

Er fügte hinzu, dass es zwar schwierig sei, die Fahrer dies aber akzeptieren müssten: "Es ist unser Job, also müssen wir es tun", sagte er.

Der französische Fahrer Johann Zarco stimmte dem zu. Er sagte, die lange Saison führe dazu, dass die Fahrer die meiste Zeit über müde seien. Er wies auch darauf hin, dass es zwei Tage nach dem letzten Rennen einen Test in Valencia gibt, der den Fahrern keine wirkliche Pause gönnt.

"Man kann das Gewicht von 22 Rennen spüren", sagte Zarco in einem Interview mit Mototorsport.com. "Dein Körper kämpft. Vielleicht kommst du am Wochenende mit nur 70 oder 80 Prozent Energie an, nicht mit 100."

Er fügte hinzu, dass Müdigkeit auch gefährlich sein kann: "Wenn du dich körperlich oder geistig nicht gut fühlst, kann das Fahren auf dem Motorrad riskant sein", erklärte er.

Marco Bezzecchi, ehemaliger Teamkollege von Di Giannantonio, sagte, der Kalender sei eindeutig hart, aber auch die Stimmung und die Ergebnisse seien wichtig. Bezzecchi beendete die Saison 2025 stark und gewann die letzten beiden Rennen der Saison.

"Wenn es dir gut geht, fühlen sich die Rennen sehr schnell an", sagte er. "Körperlich und mental ist es hart, aber wenn du die Arbeit genießt und dich mit deinem Team wohlfühlst, ist es einfacher."

Die MotoGP hat in den letzten Jahren viele neue Rennen außerhalb Europas hinzugefügt, besonders in Asien, da der Sport versucht, weltweit zu wachsen, ähnlich wie die Formel 1.

Ducati-Pilot Francesco Bagnaia unterstützt Rennen in neuen Ländern und genießt das Reisen, aber er gab zu, dass sich die Saison lang anfühlt.

"Ich denke, der Kalender ist fair", sagte er, "Rennen außerhalb Europas sind schön. Aber ehrlich gesagt, hätte ich mir dieses Jahr gewünscht, dass die Saison früher zu Ende geht.

KTM-Fahrer Pedro Acosta sagte ebenfalls, dass er mit der Anzahl der Rennen im Großen und Ganzen zufrieden sei. Er warnte jedoch davor, dass Verletzungen jetzt ein größeres Problem darstellen als früher.

"In der Vergangenheit hat dich eine Verletzung vielleicht ein oder zwei Rennen gekostet", sagte er, "jetzt können es vier Rennen oder mehr sein. Das ist der härteste Teil."

Insgesamt sind sich viele Fahrer einig, dass die lange Saison in der MotoGP Aufregung und Wachstum mit sich bringt, aber auch großen Druck. Während einige die Herausforderung genießen, glauben andere, dass der Sport zu viel von den Körpern und dem Verstand der Fahrer verlangt.