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Die MotoGP hat offiziell angekündigt, ab der Saison 2027 in allen Grand-Prix-Klassen zu 100% auf nicht-fossile Brennstoffe umzusteigen. Diese große Umstellung markiert einen historischen Schritt in Richtung eines umweltfreundlicheren Rennsports, da die Meisterschaft darauf abzielt, ihre Auswirkungen auf die Umwelt zu reduzieren und mit gutem Beispiel im globalen Kampf gegen den Klimawandel voranzugehen. Mit Biokraftstoffen und E-Treibstoffen, die die fossilen Kraftstoffe ersetzen sollen, und einem wissenschaftlichen Testverfahren, das die Einhaltung der Vorschriften sicherstellt, ist der Sport auf dem Weg in eine saubere, verantwortungsvollere Zukunft, ohne Leistungseinbußen
Die MotoGP hat eine mutige und aufregende neue Richtung für die Zukunft des Motorradrennsports angekündigt. Der Sport plant, ab der Saison 2027 in allen Klassen zu 100% auf nicht-fossile Kraftstoffe umzusteigen. Diese Entscheidung stellt einen bedeutenden Schritt nach vorn in der Verpflichtung des Sports zur Nachhaltigkeit und zur Verringerung seiner Umweltauswirkungen dar. Der Wechsel wird für jede Kategorie der MotoGP-Weltmeisterschaft gelten, einschließlich der Moto2 und Moto3.
Diese Entscheidung wurde nach mehreren Treffen der Grand Prix Commission getroffen, die für die Überwachung der Regeln und die Entwicklung des Sports verantwortlich ist. Der Kommission gehören einige der einflussreichsten Persönlichkeiten des Motorradrennsports an, wie FIM-Präsident Jorge Viegas, Dorna Sports CEO Carmelo Ezpeleta und IRTA-Vorsitzender Mike Webb. Nach monatelangen Diskussionen und Planungen war sich die Kommission einig, dass es an der Zeit ist, einen großen Schritt in Richtung einer grüneren Zukunft für den Sport zu machen.
Derzeit sind die meisten Kraftstoffe, die in der MotoGP verwendet werden, immer noch auf fossiler Basis, was bedeutet, dass sie aus unterirdischen Ölreserven hergestellt werden, die vor Millionen von Jahren entstanden sind. Diese fossilen Brennstoffe tragen erheblich zu den Kohlenstoff-Emissionen und der globalen Erwärmung bei, denn wenn sie verbrannt werden, setzen sie Kohlendioxid frei, das seit Ewigkeiten im Untergrund eingeschlossen ist. Dadurch gelangt neues CO₂ in die Atmosphäre, was eine der Hauptursachen für den Klimawandel ist.
Nicht-fossile Brennstoffe hingegen werden aus erneuerbaren Quellen hergestellt. Nach dem neuen MotoGP-Reglement sind hauptsächlich zwei Arten von Kraftstoffen erlaubt: Biokraftstoffe und E-Treibstoffe. Biokraftstoffe werden aus organischen Materialien wie Pflanzen, landwirtschaftlichen Abfällen oder sogar Algen hergestellt. Diese Quellen absorbieren während ihres Wachstums Kohlendioxid, und wenn sie als Kraftstoff verwendet werden, geben sie ungefähr die gleiche Menge CO₂ wieder an die Luft ab. Das bedeutet, dass sie den Gesamtkohlenstoffgehalt in der Atmosphäre nicht erhöhen. E-Fuels hingegen sind synthetische Kraftstoffe, die durch die direkte Abtrennung von Kohlendioxid aus der Luft und dessen Verbindung mit Wasserstoff hergestellt werden, in der Regel mit Hilfe erneuerbarer Energiequellen wie Wind- oder Sonnenenergie. Das Ergebnis ist ein sauber brennender Kraftstoff, der nicht nur kohlenstoffneutral ist, sondern auch nicht auf begrenzte Ressourcen wie Rohöl angewiesen ist.
Um sicherzustellen, dass die Kraftstoffe, die ab 2027 verwendet werden, wirklich nicht-fossilen Ursprungs sind, wird die MotoGP den Carbon-14-Test einführen, auch bekannt als C14-Test. Diese wissenschaftliche Methode ist ein zuverlässiger Weg, um festzustellen, ob eine Substanz fossilen Ursprungs ist oder aus jüngeren organischen Quellen stammt. Kohlenstoff-14 ist ein natürlich vorkommendes Isotop des Kohlenstoffs, das in allen Lebewesen vorkommt. Mit der Zeit zerfällt C14 langsam. In fossilen Brennstoffen, die Millionen von Jahren alt sind, ist das C14 vollständig verschwunden, d. h. es ist nicht mehr vorhanden. Im Gegensatz dazu enthalten Brennstoffe, die aus modernen Materialien wie Pflanzen oder aus der Luft gewonnenem CO₂ hergestellt werden, immer noch Kohlenstoff-14 in ähnlichen Mengen wie in der heutigen Atmosphäre.
Beim C14-Test wird der Anteil von Kohlenstoff-14 in einer Brennstoffprobe gemessen und mit dem Standardwert in der Atmosphäre verglichen. Stimmen die Werte (innerhalb einer geringen Spanne) überein, wird bestätigt, dass der Brennstoff nicht fossilen Ursprungs ist. Diese Methode bietet einen wissenschaftlichen und zuverlässigen Weg, um zu überprüfen, ob die im Rennsport verwendeten Kraftstoffe den neuen Umweltstandards entsprechen und nicht aus alten fossilen Quellen stammen.
Dies ist nicht der erste Schritt, den die MotoGP in Richtung Nachhaltigkeit macht. Im Jahr 2024 führte die Meisterschaft eine Regel ein, die vorschreibt, dass alle Kraftstoffe mindestens 40 % nicht-fossilen Anteil enthalten müssen. Dies markierte den Beginn des Übergangs des Sports zu saubereren Energiequellen. Die Ergebnisse dieser ersten Phase waren positiv, und die gewonnenen Erfahrungen haben dazu beigetragen, die nächste Phase des Plans zu gestalten.
Bis zur vollständigen Umstellung im Jahr 2027 ist jedoch noch viel Arbeit zu leisten. Kraftstofflieferanten, Teams und Ingenieure müssen neue Kraftstoffmischungen entwickeln und testen, die nicht nur die strengen Anforderungen an nicht-fossile Kraftstoffe erfüllen, sondern auch die hohe Leistung erbringen, die im Motorradrennsport auf höchstem Niveau erforderlich ist. Diese Herausforderung dürfte die Innovation in der Kraftstoffindustrie vorantreiben und könnte zu neuen Entwicklungen führen, die sowohl dem Motorsport als auch dem alltäglichen Verkehr in Zukunft zugute kommen.
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